"Mehr Demokratie wagen" war der Slogan unter der eine ganze Periode der jüngeren deutschen Geschichte stand. Es war die Antwort auf die erste Große Koalition, deren Politik die Gründung der APO (wenn schon nicht veranlasste), so zumindest begünstigte.
Doch was ist mit Churchill´s Ausspruch: "No one pretends that democracy is perfect or all-wise. Indeed, it has been said that democracy is the worst form of government except all those other forms that have been tried from time to time," zu halten? In den vergangenen Jahren hatte ich das Privileg mich mit Politik nicht nur als Freizeitbeschäftigung auseinanderzusetzen und was ich dort lernte war, dass Demokratie (vor allem die Konsensdemokratie) "kindler and gentler" (Arend Lijphardt) ist als die Wettbewerbsdemokratie. Darüber hinaus habe ich erfahren, dass Basisdemokratie zu finanziell nachhaltiger Politik führen kann, da Bürger sich reiflichüberlegen, ob die Ausgaben nun sinnvoll sind oder einfach nur Verschwendung (Adrian Vatter). Insofern scheint für einen Staat Demokratie nicht nur ethisch und moralisch wünschenswert zu sein, sondern auch noch ökonomisch.
Einer der spannendsten Artikel, den ich in meinem neuen wirtschaftslastigen Studium lesen durfte, war die Untersuchung, ob demokratische oder diktatorische Unternehmungen wirtschaftlich erfolgreicher sind. Das Ergebnis ist evtl für Wirtschaftswissenschaftler überraschend, für Politilogen hingegen eine spannende Bestätigung: Demokratisch geführte Unternehmen sind wirtschaftlich erfolgreicher.
Mit anderen Worten Demokratie ist kein Wagnis, sondern alles andere als Demokratie ist ein riskantes Spiel mit ungewissem Ausgang.
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